Mittwoch, 23. April 2008

Straßenbau und Natofest

Nach mehreren Wochen Sendepause, in denen wir sicher nicht tatenlos gewesen sind, sondern uns mehr auf die Einrichtung unseres Hauses konzentriert haben, gibt es heute mal wieder news aus der Neuen Welt.

Straßenbauarbeiten
Für F gab es zwischendurch ein spannendes Programm vor seinem Fenster, denn hier rückten Bauarbeiter an, die einen ganzen Tag die Straße aufrissen und dieses mit interessanten Geräten. Für einen kleinen Jungen natürlich der Traum und seine Mutter hat beim Danebenstehen auch eine Menge über amerikanischen Straßenbau gelernt, denn nach 3 inch (fast 10 cm) Asphalt kommt – ihr dürft mal raten – nichts außer natürlichem leicht verdichteten Boden. Den durften wir dann auch 10 Tage befahren, derweil er sich in eine Schlaglochpiste verwandelte, die dank starkem Regen mit Matsch gefüllt war. Als die Straße wieder asphaltiert wurde, einfach über alle Löcher hinweg, war F noch mehr begeistert: viele spannende Maschinen vor der Tür. Wir sind gespannt, wie lange die Straße hält. Die Gullys jedenfalls sind nicht gereinigt worden, denn da gestern knapp 100mm Regen fiel, wurde die Straße zum See. Patschi-patschi machte F mit seinen Gummistiefeln, die für diese Wassertiefen nicht mehr richtig geeignet waren. Immerhin hat sich gezeigt, wofür in diesem Land SUVs (oder auch Geländewagen) benötigt werden.


Azaleenfest
Schon seit Jahren feiert die Nato hier in Norfolk das Azaleenfest. Der Zusammenhang ist uns nicht klar geworden aber wir haben uns in die Reihe der „Am Straßenrandsteher“ eingereiht und die Wagen für die 26 Nato-Länder an uns vorbei ziehen lassen. Zwischendurch gab es Marchingbands und Vorhopserinnen (Chearleader) der verschiedenen Schulen und seltsame für uns eher befremdliche pseudomilitärische Gruppen. Immerhin sah die Marchingband der US-Navy auch wirklich so aus wie in der besten Karikatur.

Der deutsche Wagen war von den ersten deutschen Siedlern in Jamestown besetzt. Ob wirklich vor 400 Jahren süddeutsche Glasbläser die virginischen Wälder bevölkerten sei dahingestellt, sie passen aber gut zum Lederhosenklischee das den Rest der deutschen Beteiligung am Festzug dominierte.

Auf dem Festplatz füllten wir uns die Bäuche mit Köstlichkeiten aus den 26 Ländern. Holländischer Käse, italienischer Espresso, lettische Wurst, türkischer Honig und Schwarzbrot mit Gummibärchen – na wo wohl? Nebenbei gab es mit Lübecker Marzipan und Jacobskaffee auch etwas Norddeutsches – die Marine sorgt zum Glück dafür, dass Deutschland nicht nur aus der ehemaligen amerikanischen Besatzungszone besteht.


Ach ja, Azaleen in verschiedenen prachtvollen Rosatönen und Blütengrößen haben wir auch in unserem Garten.