Samstag, 14. April 2012

Baseball, diesmal die Grossen


CIF sind also heute zum erstenmal einem all-American Wochenendvergnuegen nachgegangen und haben eines der Minor-League Baseball Games im Norfolker Stadion besucht. Was hat CIF dazu gebracht, um ehrlich zu sein, weniger das Interesse am Baseball, als vielmehr die simple Tatsache, dass sie von Bekannten von diesen ungenutzte Karten fuer das Spiel der Norfolk Tides gegen die Charleston Knights erhalten hatten. Bei der Minor League handelt es sich prinzipiell um eine 2. Bundesliga innerhalb des amerikanischen Baseball, wobei die Major League der 1. Bundesliga entsprechen wuerde, oder eben kurz gesagt, um reinen Profisport.
Grundsaetzlich sah es dann auch alles nicht allzu anders aus, als in einem Stadium der Bundesliga, wenn man dann einmal davon absieht, dass es statt Bratwuerstchen Hot-Dogs gibt und dass statt Vaetern und Soehnen mindestens ebenso haeufig ganze Familien anzutreffen waren. Im Prinzip also ein durchaus nettes Familienevent, wenn es denn nicht ausgerechnet Baseball gewesen waere. Wie CIF seit Fs Aktivitaeten in der Little League wissen, hat der Sport ja durchaus seinen eigenen Charme, doch als Stadionevent ist er bis zu einem gewissen Grad eher untauglich, auch wenn jetzt alle Amerikaner laut aufschreien wuerden. Statt mehr oder minder ausgekluegelter Spielzuege, die der Besucher nachvollziehen kann, werfen sich erwachsene Maenner einen kleinen harten Ball zu und es ergibt sich ueberhaupt nur dann ein Spielzug von einer gewissen Interessanz, wenn der Batter ausnahmsweise mal trifft, was vielleicht in einem von zehn Faellen vorkommt. Sofern dies nicht der Fall ist, steht die eine Mannschaft auf dem Spielfeld und wartet, dass sich ausnahmsweise etwas ereignet und von der anderen Mannschaft ist in der Regel ueberhaupt nur der Batter zu sehen. Wenn sich dann tatsaechlich mal ein interessanter Spielzug ereignet, ist er in der Regel auch schon wieder vorbei, noch ehe manuberhaupt begriffen hat, dass es ausnahmsweise mal etwas anderes zu sehen gibt, als Spieler die auf dem Feld stehen und darauf warten, dass sich endlich mal etwas ereignet.

Kurz gesagt, zumindest C und I haben sich eher darueber geaergert, dass sie kein Buch dabei hatten, was durchaus nicht unueblich gewesen waere. Nach dem fuenften von ueber 13 innings sind CIF dann auch nach Hause gefahren und waren nicht die Ersten, die dies taten.
Immerhin sind ein paar schoene Bilder von dem vielleicht typischsten amerikanischen Sport neben Football herausgesprungen und CIF koennen wieder einen Punkt auf der all-American to-do list abhaken.
Bleibt aber dennoch festzustellen, dass es ein netter Abend fuer CIF war, wenn auch vielleicht weniger des Spiels selber wegen, als der netten Atmosphaere im Stadion.




Donnerstag, 12. April 2012

100 Jahre TITANIC

In der Nacht vom 14. zum 15. April 1912 sank mit der RMS TITANIC einer der groessten Atlantikliner seiner Zeit und es kam zu einer der groessten Katastrophen der Schifffahrtsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dass das einhundertjaehrige Jubilaeum der Katastrophe sich nicht nur auf Veranstaltungen innerhalb der engen Welt der Schifffahrtsgeschichte beschraenken wuerde, stand von Anfang an fest, dass die RMS TITANIC es erneut auf die ersten Seiten der Medien schaffen wuerde, war ebenso ohne Zweifel, wie dass Schifffahrtsmuseen rund um den Globus dieses Ereignis nutzen wuerden, um fuer sich zu werben. Dennoch zeigt eine Aktion des Mariners‘ Museum in Newport News, VA, dass sich hier in den USA manche Dinge seit der Zeit der TITANIC eben nicht geaendert haben: Fuer ein Dinner im Stil der First Class der RMS TITANIC am Abend des Jubilaeums des Unterganges werden rund 250,--US$ Eintritt pro Person genommen und fuer dasselbe Dinner im Stil des Zwischendecks noch immer rund 175,--US$.
250,--US$ pro Person fuer ein Dinner sind dann einfach ein klein wenig zuviel fuer CI und so muss die RMS TITANIC ohne uns untergehen...
CI stellen sich da glatt die Frage, wo es mit dem Ideal der USA als klassenlose Gesellschaft hingekommen ist und ob die USA die viel von hier kritisierte europaeische Klassengesellschaft nicht einfach durch eine Gesellschaft ersetzt haben, in der Geldadel genau dieselbe Rolle einnimmt, wie Adel in den viel kritiserten europaeischen Gesellschaften, von denen man sich so deutlich abzusetzen versuchte und noch immer versucht.

I hat aus Anlaß des Jubiläums seinen Studenten den deutschen Titanic Film aus dem Jahre 1943 vorgeführt.

Freitag, 6. April 2012

Jet-Crash in Virginia Beach

Am Karfreitag 2012 wurden CIF daran erinnert, wo sie derzeit wirklich wohnen. Im nur wenige Meilen von Norfolk entfernten Virginia Beach stuerzte ein Kampfjet der US-Navy mitten in dicht besiedeltem Gelaende ab und wie durch ein Wunder gab es beim Absturz der F/A-18D Hornet keine Toten und das obwohl der Jet in einen Wohnkomplex mit rund einhundert Bewohnern stuerzte. Der Absturz ging innerhalb kuerzester Zeit weltweit durch die Medien und selbst die Berichterstattung hier in den USA zeigt, dass es auch in Amerika kritische Stimmen gegenueber dem US-Militaer gibt. (Bericht der Huffington Post ueber den Absturz: http://www.huffingtonpost.com/2012/04/06/navy-f-18-crash_n_1408536.html)
Gluecklicherweise sind weder CIF noch irgendwelche Bekannten von ihnen direkt von dem Absturz und seinen Folgen betroffen, doch bleibt natuerlich die Frage, wo CIF derzeit wirklich wohnen? Norfolk ist die groesste Marinebasis der Erde und nimmt man die Oceana Naval Air Base sowie die weiteren US-Militaereinrichtungen der Region hinzu, bleibt festzustellen, dass CIF derzeit inmitten einer der groessten Agglomerationen des Militaers auf der Erde wohnen. Nimmt man all die Militaereinrichtungen zusammen, die innerhalb eines Radius von nur wenigen Meilen um CIFs Haus liegen, kommt man ohne Schwierigkeiten zu der Schlussfolgerung, dass in diesem Umkreis mehr Militaerangehoerige stationiert sind, als es bei der Bundeswehr ueberhaupt Soldaten gibt. Natuerlich war dies CIRF bis zu einem gewissen Grade bewusst, als sie sich entschieden haben, in diese Region zu ziehen, doch ein Ereignis wie der Absturz vom Karfreitag laesst es einfach wieder ueberdeutlich werden, auch wenn es im Alltag vielleicht von CIF nicht einmal mehr wahrgenommen wurde.
C und I haben beide als Jugendliche Jet-Abstuerze in unmittelbarer Naehe ihrer Wohnorte erlebt und wie bei diesen bleibt auch heute abzuwarten, was die Untersuchung der Ungluecksursache letztendlich als Resultat erbringen wird. Doch eines steht bereits jetzt ohne Zweifel fest, und zwar, dass es bei einer Air-Base in der Groesse der Oceana Naval Air Station inmitten eines dicht besiedelten Gebietes nahezu zwangslaeufig frueher oder spaeter zu solch einem Crash kommen muss und zwar vor allem, wenn es sich bei den dort stationierten Staffeln u.a. um Ausbildungsstaffeln handelt, die fuer die Flugausbildung von Kampfpiloten zustaendig sind.
Die wirkliche Frage, die sich CIF daher stellen ist weniger, warum es zu einem solchen Unfall kommen konnte, oder warum solche Ausbildungsstaffeln nicht in den weiten unbesidelten Raeumen der USA stationiert sind, und warum kein Aufschrei durch die Bevoelkerung geht? Wenn man allerdings sieht, dass das US-Militaer aus rund 1,5 Millionen aktiven Soldaten und 1,1 Millionen Reservisten besteht und ueber einen Jahresetat von 649 Milliarden US$ im Fiscal Year 2012 verfuegen kann, dann fragen sich CIF erneut, wie die Schwerpunktsetzungen in der US-Gesellschaft liegen? Nicht zu Unrecht wird im Bezug auf die Schweiz gerne die Frage nach der Armee mit dem Statement beantwortet, dass die Schweiz keine Armee hat, sondern eine Armee ist – vielleicht sollte dieses man dieses Statement auch einmal mit Bezug auf die USA ueberdenken und damit im Bezug auf ein Land, dass sich vor nicht einmal 200 Jahren mit der Monroe-Doktrin das Ziel gesetzt hatte, sich aus den Konflikten der Alten Welt herauszuhalten, um eine friedliche Entwicklung des noch jungen Staatsgebildes zu ermoeglichen.