Montag, 22. März 2010

Reise in den Süden

CIRFs verspäteter Reisebericht:
Nach den Weihnachtsfeiertagen haben sich CIRF auf eine Reise in den Süden gemacht, um mehr von North- und South Carolina und Georgia kennen zu lernen. Den ersten Tag schafften sie es bis Wilmington an der Grenze zu South Carolina, F freute sich (d.h. nervte die Mitreisenden) schon den ganzen Tag auf das Motelzimmer, denn damit verbindet er: im Bett zu essen und dabei Kinderfernsehen gucken zu dürfen. Das aber der Rest der Familie lieber essen gehen wollte und CIR auch ein schönes kinderfreundliches Lokal mit selbst gebrautem Bier fanden, musste F noch ein wenig aushalten.

Wilmington ist ein wenig wie Warnemünde, viele Kneipen und Lokale und eine Promenade und, was CIRF allerdings erst am nächsten Tag entdeckten, mit einem Trollybus-System, das man einfach so nutzen kann, ganz unamerikanisch, d.h. kostenlos. Da der Morgen recht frisch war, nutzten CIRF den Trollybus gleich um zweimal die gesamte Innenstadt zu umfahren. In der wärmeren Jahreszeit sicher ein lohnender Ort, wenn man irgendwo in der Nähe an den vielen Stränden baden gehen kann und einmal eine kleinstädtische Abwechslung mit ein paar Kunst- Antiquitätenläden sowie netten Lokalitäten haben möchte. CIRF haben natürlich nicht den direkten Weg in den Süden gewählt, sondern sind querfeldein durch die Landschaft gefahren, haben viele vereinsamte, leicht desolate Orte gesehen und die Unendlichkeit dieser von der Landwirtschaft geprägten Staaten erneut erstaunt hingenommen. Die Küste zwischen Norfolk und Wilmington ist von großen Flussmündungssystemen geprägt, welches es dann leider unmöglich machen direkt an der Küste entlang zu fahren und trotzdem in angemessener Zeit anzukommen. Wer mal den Film „Herr der Gezeiten“ gesehen hat, weiss so ungefähr wovon CIRF hier gerade reden...


Myrtle Beach
Es scheint so, dass jeder der südlicheren Bundesstaaten an der Ostküste der USA seinen speziellen touristischen Strandort zu bieten hat – so wie die Costa del Sol – das wären Atlantic City, Ocean City, Virginia Beach und in South Carolina eben Myrtle Beach. CIRFs Fahrt durch die Küstenlandschaft führte sie an netten Ortschaften, verfallenen Siedlungen, aufgelassenen Häusern und kleinen Dörfern, mit romantischen Strandlagen vorbei – deren Strände meist jedoch leider nur zur Benutzung der Ortsansässigen freigegeben – bis wir in die touristisch überall plakatierte Betonburgensiedlung von Myrtle Beach kamen. Warum man als Ami gerade hier und nicht in der Umgebung Urlaub machen will, versteht ein die Einsamkeit liebender Norddeutscher wohl nie – aber so be it! Der Ort ist gekennzeichnet durch eine immer wiederkehrende Abfolge von Doppelungen geschätzt alle 2km wiederholt: mehrer Strandbedarfsläden, diverse Ketten von Fastfood Restaurants und ein Wasserwunderland mit Minigolfplatz, letztere jedoch in verschiedenen Ausstattungen und Zuständen, beliebtestes Thema Piratenburgen. Als Tourist hier muss man also sicherstellen, dass man sich an den Straßennamen der Seitenstraße erinnert in der man wohnt, denn durch Widererkennung findet man sein Domizil bestimmt nicht wieder.

Um unseren F glücklich zu machen, haben wir hinter Myrtle Beach natürlich eine längere Pause am Strand gemacht, um zu buddeln und Muscheln ins Wasser zu schmeißen.


Francis Marion National Forrest
Sumpfwald mit Schotterpiste
Auf Abwege in die Wildnis begaben sich CIRF sich auch immer mal wieder. Was auf der Karte wie ein interessanter Sumpfwald mit ausgebauter Straße aussah, entpuppte sich als Schotterpiste durch den Ur-Wald. Landschaftlich beeindruckend und menschenleer, da kommen natürlich Gedanken an Schwarzbären und Klapperschlangen auf. Gesichtet wurde leider keine/r von beiden.
R freute sich über die vielen Landstraßen, denn dort konnte sie die notwendigen Fahrstunden für die Driving Licence ansammeln und Fahrpraxis bekommen.

Die nächste Nacht verbrachten CIRF in einem Motel in Mount Pleasant außerhalb von Charleston SC, allerdings ohne sich weiter dort aufzuhalten, denn nach aller Aussage sollte man Charleston eher länger als kürzer ansehen – also ein Ziel fuer die nächste Reise, vielleicht zum 150. Jubiläum des Beginns des Amerikanischen Buergerkrieges, d.h. der Beschiessung von Fort Sumter duch konföderierte Truppen.

Savannah GA
Diese Stadt hat CIRF gut gefallen, mit ihrem reichhaltigen Angebot an alten Häusern, netten Geschäften und Lokalen und eben alles irgendwie mit Flair. CIRF sind viel durch die Straßen und über die Plätze gelaufen und haben sich an europäische Orte erinnert. Mit dem Trollybus haben CIRF die obligatorische und lohnende, wenngleich hier leider nicht kostenfreie Stadtrundfahrt gemacht, allerdings nicht alle miteinander (nur F durfte die Runde dreimal fahren) und jeder konnte danach von anderen Highlight /Schwerpunkten des jeweiligen Fahrers berichten.

In Savannah sind scheinbar unendlich viele Filme gedreht worden, so steht in einem Park die Bank aus "Forrest Gump" (eine Filmrequisite) und wenn man den Film „Midnight in the garden of good an evil“ gesehen hat, kennt man schon viele Straßen dieser Stadt.




Pausen und Übernachtungen
Auf so einer Reise muss ja nicht nur das Auto trinken – gas - welches hier in den USA und besonders in ihrer Region noch einigermaßen günstig ist, aber auch CIR füllen an den Tankstellen ihre Kaffeetassen – I wie immer ganz schwarz C+R versuchen sich jedoch an den kalorienreichen Kaffeemischungen mit French Vanilla, Hazelnut, Toffee, o.ä. – das ist nicht immer wirklich lecker aber der „Treat“ des Tages. Sonst haben CIRF versucht sich auf dieser Reise von den Fastfoodketten fern zu halten und entweder Leckereien aus den Supermärkten im Bett gegessen oder doch das ein oder andere „richtige Restaurant“ aufgesucht. Nur der letzte Stopp im Dunkeln galt McD, da F unbedingt noch ein Spielzeug haben wollte und wir wussten, dass die Filiale in Emporia auch eine Rutsche zum austoben hat. Im Dunkeln ein Picknick auf einem Interstateparkplatz abzuhalten ist auch nicht so richtig prickeln, und es sollte schnell gehen, da noch ca. 2 h Interstate bis nach Hause vor CIRF lagen. Leckereien waren u.a.: gebratene halbe Hähnchen (noch warm), gut belegte Brote, Obst, Karotten, Salate, Vollkorn-Pizza (ja das gibt es in den wenigen Ökosupermärkten auch), Bier :), und für F immer noch Apfelsaft – aber jetzt aus dem Becher!










Das kulinarische Highlight der Reise war wohl das Sylvestermenü in einem Motel in Sumpter, mitten in der Pampa von South Carolina – mehrere Gänge liebevoll angereichert und serviert nur die Auswahl der „Teller“ muss noch etwas optimiert werden! Beim Packen des Picknickkorbes müssen wir uns noch etwas mehr Mühe geben.

Urbewaldung
Den letzten Tag der Reise sind CIRF durch die Carolinas gefahren und haben wieder viel Landschaft betrachtet. Es ist schon befremdlich auf einer Straße zu fahren die kilometerlang ausschliesslich geradeaus entlang einer Eisenbahnlinie verläuft und von der nur gelegentlich ein paar kurze Stichstraßen abgehen an denen ein paar Häuser zu sehen sind. Unser Ziel war der Uwahrrie National Forrest ein in kleinen Bereichen noch natürlicher Wald dieser Gegend mit für uns bisher unbekannten Longleaf Pines (Pinus Palustris), sie sieht besonders lustig aus wenn sie so 1m groß ist, als ausgewachsener Baum fällt es nicht mehr auf, dass die Nadeln extrem lang sind.


In diesem Wald konnte CIRF doch glatt einmal einen Spaziergang machen und nicht nur mit dem Auto durchfahren. Kein Wunder dass die Amies dick sind. Wenn man schon einmal nicht die schnellste Strecke nimmt und die Interstate runterdonnert, wenn man nur in den Fastfoodrestaurant isst, damit es schneller geht, dann sollte der Besuch eines State- oder Nationalparks doch befahren werden können, damit man die Attraktion abhaken aber nicht wirklich erleben soll. CIRF freuen sich immer, wenn nach den langen Fahrten endlich auch Auslauf und Entspannung für den Hintern möglich ist.

Dienstag, 9. März 2010

Volkszählung in den USA

Spannende Zeiten in den USA: Nachdem CIRF bereits eine Präsidentenwahl miterleben konnten, haben sie jetzt das Vergnügen sich bei der aktuellen Volkszählung erfassen zu lassen. Volkszählung oder eben Census ist anders als in good old Germany in den USA nicht irgendeine mehr oder minder relevante Idee einiger Politiker, sondern eine bereits in der Verfassung festgelegte Grundaufgabe und findet alle zehn Jahre statt. Erstaunlicherweise geht es um die tatsächliche Wohnbevölkerung in den USA und nicht etwa nur um Bürger der USA. D.h. jeder Mensch, der sich wie immer legal oder illegal in den USA aufhält wird erfasst und dient als Grundlage für die Neuverteilung der Sitze im Repräsentantenhaus.
CIRF werden also brav und artig die Fragebogen ausfüllen und hoffen, dass nicht auch noch ein Mitarbeiter des Census-Bureaus vor ihrer Haustür auftaucht. Die vier zusätzlichen Köpfe von CIRF im Commonwealth of Virginia dürften aber vermutlich an der Zahl der virginischen Sitze im künftigen Repräsentantenhaus nichts ändern.

Sonntag, 7. März 2010

Fuehrerschein fuer R

Obwohl R erst 16 Jahre alt ist hat sie am 7. Maerz ihren Fuehrerschein erhalten und duerfte nun rechtlich alleine Auto fahren. Um den Fueherschein zu erlangen musste R 45 Stunden Auto fahren, 15 davon im Dunkeln, 9 Monate ihr Permit halten und sieben Fahrstunden durchstehen. Die ersten fuenf Stunden bestanden daran 50 Minuten zu fahren und 50 Minuten jemanden beim Fahren zuzugucken. Dieses war leicht zu vollbringen, aber ein oder ausparken wurde dabei nicht gelernt, da das hier wohl die Aufgabe der Eltern ist. Die sechste Stunde bestand dann daran einen „Pre Test“ zu fahren, was aber auch nur hiess jemanden zu seinem Arbeitsplatz bringen und dann sich selber nach Hause fahren. Die siebte und somit letzte Stunde bestand dann aus dem richtigen Fahrtest, der ganz schnell ablief. Als R ins Auto stieg wurde ihr gesagt, dass sie zweimal rechts und zweimal links abbiegen sollte und als sie das dann getan hatte wurde ihr gesagt, dass sie wieder nach Hause fahren kann. Also dauerte dieser Test keine 10 Minuten und bestand aus nichts schwierigem, wie einparken. Nachdem kann man nun auch nachvollziehen warum C und I sie noch nicht allein fahren lassen werden und auch warum die Autoversicherungen fuer Fahranfaenger hier so teuer ist. Wie sollten die Amerikaner auch gut fahren koennen, wenn es ihnen gar nicht richtig beigebracht worden ist?!?!

Samstag, 6. März 2010

'Hamburger University' oder doch besser 'University of Hamburg'

Für diejenigen, die CIRF kennen ist es ja nichts wirklich neues, dass I schon einmal eine Universität von innen gesehen hat und um genauer zu sein an der alt-ehrwürdigen Universität der Freien und Hansesatdt Hamburg studiert hat.
Zum Glück hat I diese akademische Einrichtung in seinem Lebenslauf bislang auch stets mit ’University of Hamburg’ übersetzt und nicht mit der nur leicht schlampigen Übersetzung ’Hamburger University’.
Heute konnten CIRF nämlich erfahren, dass es genau diese hier in den USA gibt. Hinter der ’Hamburger University’ verbirgt sich allerdings keinesfalls eine allgemeinbildende akademische Hochschule von mehr oder minder hoher akademischer Reputation, sondern schlicht und ergreifend eine konzerneigene Fortbildungsstätte einer nicht ganz unbekannten Schnellgastronomiekette.
So kann es denn gehen mit nur leicht schlampigen Übersetzungen: aus einer anerkannten europäischen Alma Mater wird durch schludrigen Sprachgebrauch die Fortbildungsstätte für angehende Systemgastronomen...