Samstag, 20. September 2014

Norwegen Tromsø


 














CI begaben sich im Zuge einer fischereihistorischen Konferenz nach Nordnorwegen und landeten auf dem Regionalflughafen bei schönstem Herbstwetter und bezogen nach dem Einkauf von Walfleisch und dazu passenden Beilagen, Joghurtbrot und eingemachte Tyttebæren (Preiselbeeren) ihr über airb&b gebuchtes Apartment.
Beste Lage in der Stadt, d.h. ein klein wenig oberhalb des Zentrums, zwar klein aber gut ausgestattet. Küchentechnisch um einiges besser als die Wohnung in Frankfurt, aber dafür das Bett dann leider noch um einiges weicher – kaum zu glauben, dass das überhaupt noch möglich war.

Den ersten Tag fuhren CI an herbstlich leuchtenden Berghängen und tiefen Fjorden vorbei hoch in die Finnmark, die sich von ihrer besten Seite in Ruska-Färbung zeigte.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Mit Thermoskannentee am See, eingehüllt im Wintermantel, genossen sie die Spätsommersonne über dem nördlichen Polarkreis. Rentiere wurden gesichtet, die Hand in den eiskalten See getaucht und kleinwüchsige Birken bewundert.


 
Der nächste Tag brachte ca. 8 cm Neuschnee bis runter nach Tromsø und so wurden die Berge entlang der Fjorde Richtung Sommarøy noch bombastischer und hoben das türkisblaue kalte Wasser noch mehr hervor. Kleine Fähren legten an, Fischerboote fuhren auf dem Wasser, Möwen kreischten aber sonst genossen CI die Stille dieser einsamen Landschaft, am dritten noch konferenzfreien Tag fuhren CI auf die andere Seite der Walinsel und erliefen sich die Landschaft zwischen zwei Bergformationen. Durch Birkenwäldchen, an Feldern und Wasserläufen vorbei erfreuten CI sich an der großen Einsamkeit, denn in ca. 2h war ihnen kein weiterer Mensch begegnet, zudem aßen CI noch späte Blau- und Tranebæren (Moosbeere), die C in der Landschaft fand. Mitte September, mit Tageslicht noch von ca. 7am bis 7pm, ist diese Gegend einfach umwerfend schön.



 Vier Tage Konferenz mit diversen interessanten Vorträgen folgten (C besah sich derweil die Stadt und besuchte Museen) und abends zeigte sich die norwegische Küche von ihrer besten Seite, diverse Koch- und Räucherfische, Walfleisch, Lamm und dazu Kartoffeln und weitere Beilagen.
 
 
Am letzten Abend zauberte I auch noch „finnischen Hirsch“ auf den Tisch, der mit Preiselbeeren einfach hervorragend schmeckte.
 
Wal mit Kartoffelbrei, Hirsch mit Rotkohl und Blaubeeren, Köttpiroger mit Tyttebæren und der Frühstückstisch.
(von links oben im Uhrzeigersinn)
 





 

Montag, 8. September 2014

Schule


Die Vorzüge der Schule in Deutschland liegen ganz offensichtlich in der Kürze des Stundenplans. Wenn ein Drittklässler statt täglich ca. 7 Zeitstunden Schulaufenthalt sich nur noch für 25 Wochenstunden plus 2 ordentlicher Hofpausen und 10min Frühstück je Tag zur Schule begeben muss, dann ist er froh!!!!

Was für eine Zeitersparnis und Schonung des Hosenbodens und dennoch scheint es so zu sein, dass in den vorangehenden Schuljahren mehr gelernt wurde. Wir wollen gar nicht anfangen zu ergründen, woran das liegt aber sehen mit Schrecken der Reintegration ins amerikanische System im Januar entgegen.

F hat eine nette Klasse angetroffen, eine halbwegs junge Lehrerin und eine typisches großstädtisches Schulgelände. Sport, Musik, Kunst und Religion passen alle in den knappen Stundenplan und scheinen dem Kind bisher allesamt Spaß zu machen. Natürlich helfen auch der wunderschöne Spätsommer und Frühherbst und die damit verbundenen Rumlaufaktionen hinter diversen Bällen und der nahe gelegene Spielplatz, den Alltag eines Grundschülers bestens erscheinen zu lassen. Und … es sind ja auch bald 14 Tage Herbstferien, was will man mehr?

Auch gibt es eine Stunde Englisch pro Woche, die F damit kommentierte, dass „die Lehrerin nicht alles richtig aussprechen kann :)“ .

Mittwoch, 3. September 2014

Frankfurt Gästehaus


der offizielle Titel der Einrichtung lautet übrigens:
Gästehaus der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität


CIF haben es in Frankfurt auf den ersten Blick eigentlich ganz nett angetroffen, die Zimmer sind groß, der Garten riesig und nur die Küchenzeile etwas dürftig.
Zwei Herdplatten, kein Ofen, einfacher Kühlschrank und in den Schränken eine einfach Grundausstattung (3 Leute, 6 Teller) aber nichts von den Vormietern mehr drin (Gewürze, Utensilien etc.). Also musste alles außer dem Standardprogramm noch besorgt werden, denn soweit ging die Gastfreundschaft nicht, dass der Kühlschrank wenigstens mit dem Nötigsten für den ersten Tag ausgestattet gewesen wäre. Leider zeigen auch die ersten Nächte, dass die Betten ziemlich durchgelegen sind und man dauerhaft so ganz ohne Sofa eigentlich doch nicht leben möchte.


Die Umgebung, d.h. die doch recht noble Wohngegend, ermöglicht es I, seinem Kind einen Crashkurs in modernsten teuren Fahrzeugen zu geben (reguläre Porsches fallen kaum auf und auch Ferraris, Maseratis etc. müssen an der Straße parken, weil es zwar zum Auto aber nicht mehr zum Parkplatz in diesem Stadtviertel gereicht hat). Auch die Baumaterialien an den umgebenden Baustellen zeugen von Qualität und Wohlstand sowie teilweise auch vom Geschmack der Hausinhaber.

Ganz nebenbei dann noch die Anmerkung, dass es sich bei dem Gästehaus um die von Hermann Muthesius für die Frankfurter Bankiersfamilie Hauck im Jahre 1932 erbaute Villa handelt, die nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt wurde und dann für Jahrzehnte als Wohnsitz des amerikanischen Oberkommandierenden gedient hat bevor sie zum Gästehaus der Universität umgenutzt wurde. Frankfurter Architekturkunde Teil I.

CIF entdecken Bockenheim und erliefen sich die geschicktesten Wege zu Schule und Sportverein, Bäckern, Schlachtern, Supermärkten und dergleichen und testen aus, wo der Kaffee am besten schmeckt. Bisher hat eine Kaffeerösterei die besten Chancen, allerdings ist der Ort eher warmwettertauglich, da kein Innenraum-Café dazugehört, sondern im nett dekorierten Hof getrunken wird, abzuwarten wie es dort mit den Heizstrahlern wird.

Bisher haben CIF einen Ausflug auf den Flohmarkt am Mainkai gemacht, eine S-Bahnreise zur Saalburg / an den Limes und eine große Shoppingmall aufgesucht - zur Erwerbung von Schulmaterial und einem kleinen Ofen. F hat mit seinen Großeltern den Zoo besucht und war im Senkenberg Museum und zudem hat er einen Tag mit seiner Klasse in der Kinderuni der Goethe-Uni verbracht. C hat ihn dort begleitet, um gleich auch die Lehrerin, die Klasse und das umgebaute I.G.-Farbe-Haus kennen zu lernen.
(Frankfurter Architekturkunde Teil II: Das ehemalige I.G.-Farben-Haus, auch Poelzig Ensemble genannt, wurde als Zentralverwaltung der I.G.-Farben zwischen 1928 und 1931 erbaut. 1945 wurde es zum amerikanischen Hauptquartier in Deutschland und Dienstsitz von Gen. Dwight D. Eisenhower als Oberkommandierenden. Ab 1952 dann auch der Sitz der Europazentrale der amerikanischen Streitkräfte bevor seit 1996 die Goethe Universität Gebäude und Gelände übernommen hat. Kurz gesagt, CIF wandeln recht eng auf den Spuren der amerikanischen Nachkriegsgeschichte in Deutschland und dann auch gleich auf der Ebene des Oberkommandierenden. Ausführlichere Infos zum I.G.-Farben-Haus bzw. Poelzig Ensemble finden sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/I.G.-Farben-Haus)