Mittwoch, 29. Dezember 2010

Climate Change in Virginia ?

Der Garten um CIRFs Haus versinkt derzeit unter rund 40cm Schnee und am 2. Weihnachtstag ist soviel Schnee an einem einzigen Tag gefallen, das alle Schneefallrekorde fuer Hampton Roads eingestellt worden sind. D.h. es ist mal wieder Winter in Virginia und zwar mit mehr Schnee als in vielen anderen Teilen der USA inklusive Regionen, die an sich um einiges schneesicherer sind als ausgerechnet die ja eher zum Sueden gehoerende Hampton Roads Region.
Inzwischen normalisieren sich immerhin die Strassenverhaeltnisse und CIRFs Fellow-Virginians trauen sich wieder aus den Haeusern. Auf verschneiten Strassen fahren koennen sie zwar eher nicht, aber gluecklicherweise hat es nicht allzuviele Unfaelle gegeben, da sich waehrend des Schnees kaum jemand aus dem Haus getraut hat.

Stellt sich also direkt die Frage, ob die Climate-Change Skeptiker hier in den USA nicht doch moeglicherweise Recht haben und die gesamte Climate-Change Thematik ein einziger riesiger Hoax ist, der von einigen wenigen Akademikern inszeniert wurde ? Immerhin glauben laut der Washington Post nur noch rund 72% der Amerikaner, dass es ueberhaupt so etwas wie Global Warming gibt ( Washington Post - Artikel). Auffaellig ist dabei dann aber vor allem, dass nur 54% der Anhaenger der Republikaner Global Warming als eine Tatsache ansehen, waehrend es vor drei Jahren immerhin noch ueber 70% waren. Dieser Winter wird mit Sicherheit weiter dazu beitraen, dass die Climate Change Skeptiker neue Nahrung fuer ihre Kampagnen finden... Kleinigkeiten, wie Rekordsommertemperaturen und extrem haeufige Stuerme werden dabei natuerlich ebenso verdraengt werden, wie die stetig zunehmenden Hochwasser, die vor kurzer Zeit mal wieder dazu gefuehrt haben, dass es Norfolk in die New York Times geschafft hat und zwar als die Stadt in den USA, in der Global Change und Sea Level Rising am deutlichsten zu spueren sind und nicht negiert werden koennen. (New York Times - Artikel)

Wer jetzt noch weiter schmunzeln moechte gibt bei Google den Namen des Attorney General von Virginia, Ken Cuccinelli, und das Stichwort Climate Change ein. Die Ergebnisse sollten fuer sich sprechen...

Kurz gesagt, CIRF sind weiterhin froh darueber, dass ihr Haus auf einem der hoechsten Plaetze Norfolks steht und gehen trotz aller politischen Wortwolken aus Richmond weiterhin davon aus, dass sowohl Climate Change als auch Sea Level Rise ganz reale Bedrohungen sind, die sie allerdings in keinerlei Art und Weise davon abhalten, den voruebergehenden Schneezauber zu geniessen, Schneemaenner zu bauen, mit Schneebaellen zu werfen, einfach nur durch hindurchzustapfen, oder eben auch die weniger angenehmen Varianten des Umgangs mit Schnee zu praktizieren, d.h. I hat den Schneeschieber in den letzten Tagen zum wichtigsten Gartenwerkzeug erkoren.

I hat sich aber dann doch darauf beschraenkt, nur den Fussweg vor dem Haus und den Weg zur Haustuer zu schieben und meinte nicht, dem leuchtenden Beispiel der Bewohner des Hauses von gegenueber folgen zu muessen, die tatsaechlich die Strasse[sic!] vor ihrem Haus praezise bis zur jeweiligen Grundstuecksgrenze und bis zur Fahrbahnmitte vom Schnee befreit haben. (Sinnigerweise und als echte Winterexperten, haben sie mit dem Schnee dann in der Mitte der Fahrbahn einen Wall aufgeschaufelt, der die Strasse mehr oder minder unpassierbar machte, sobald sie ihr Auto auf dem schneefreien Teer geparkt hatten)


US-Southerners und Schnee bleiben also weiterhin zwei Dinge, die am besten nicht aufeinander stossen, sei es im rein pragmatischen Alltagsleben oder eben auch in der politischen Debatte.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Historische Tatschen

Bei unserer Weihnachtskrippe stehen ganz in der Nähe ein paar Römer und auch eine Burg mit Kreuzrittern ist nicht weit weg. Maria und Joseph werden gelegentlich im Burgturm eingesperrt und die heiligen Könige müssen sich auch vor Wegelagerern und Dieben in Acht nehmen, sie haben doch so schöne goldene Objekte dabei, die den Rittern auch gut gefallen mögen. Wer hat das dem F eigentlich alles erzählt?

Der belgische Ritter


hatte bereits im April 2010 im Hause CIRF Einzug gehalten und F hatte ihn gleich in sein Herz geschlossen, und dass er sich zum heißgeliebten Spielzeug entwickeln würde, war auch bald klar. Er ist nämlich ausgesprochen gut ausgerüstet mit Kopfbedeckungen, Schilden und Waffen – wie F sich selber sieht- als statter Ritter hoch auf dem Ross. Als nun im Adventskalender Union Army Soldaten samt allerlei Zubehör auftauchten, wurde schon Tage lang freudig damit gespielt und auch geduldig jeder neue Tag abgewartet, aber heut war es soweit, der Belgier wurde wieder aus der Verbannung (da wo alles Figurenspielzeug z.Z. lagert) geholt und bekam schnurstracks Heu und Wasserbehälter der Pferde der Adventsfigurensammlung. Ein eindeutiger Fall von Vorzuggebung - Playmobil 4339 ist das Beste.

Montag, 13. Dezember 2010

Schneefall in Virginia

Erster Schneefall in Virginia und das bereits Mitte Dezember. Da muss doch gleich wieder an global warming – äh cooling gedacht werden. Andererseits wurde CIRF von einem Altkollegen erzählt, dass er sich an Jahre erinnern kann, wo man von Norfolk nach Portsmouth rüber auf dem Eis laufen konnte. Und das ist sicher so weit wie über die Weser bei Bremerhaven, aber ohne fließendes Gewässer darunter.
Die Kinder haben sich gefreut und wollten kaum zur Schule, F ging noch vor dem Frühstück erfreut in den Garten und baute einen minikleinen Schneemann und beschmiss das Haus mit hunderten von Schneebällen.
Die ersten Kamelien blühen bei CIRF im Garten und viele weitere Knospen lassen auf einen bunten Winter hoffen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Biometrics

CIRFs nächster Schritt auf dem Weg zur Greencard: Daß die USA von jedem Besucher bei der Einreise am Flughafen einen Satz Fingerabdrücke haben wollen, ist ja seit Jahren Standard geworden und somit sollten USCIS, der freundlichen Einwanderungsbehörde, von CIRF inzwischen mehr als genügend Fingerabdrücke vorliegen. Dennoch gehört es zum Antrag auf eine greencard noch einmal zwingend dazu, daß ein neuer Satz Fingerabdrücke in die Unterlagen geht. Nachdem CIRF vor einigen Wochen den Termin dafür mitgeteilt bekommen hatten, war es soweit. Statt endloser Warteschlangen zum Glück nur gähnende Leeres beim Application Support Center von USCIS hier in Norfolk und damit eine Wartezeit von Null Minuten. Nach einem kurzen Formular mit den wichtigsten Daten zur Person dann also 31 Fingerabdrücke von CIRF, 30 von CIR und einer von F.
Klassische erkennungsdienstliche Behandlung mit Foto und allem was da sonst noch weltweit zugehört. Mal sehen, wie lange das FBI jetzt braucht, um diese Fingerabdrücke mit all seinen Datenbanken zu vergleichen – haben CIRF irgendwo auf der Welt etwas verbrochen - bevor es mit der Bearbeitung der greencard Anträge weitergehen kann.

Freitag, 3. Dezember 2010

Das DMV, zum wiederholten mal

Da CIRs Führerscheine nur so lange wie das originale Visum gültig waren, hätten CIRF fast zu Fuß gehen müssen... und um das zu vermeiden, war also mal wieder ein Besuch beim DMV, dem amerikanischen Straßenverkehrsamt fällig. Diesmal allerdings mit der besonderen Hürde, das es nicht ein einziges Formular gibt, auf dem bestätigt ist, wie lange wir uns tatsächlich in den USA noch aufhalten dürfen, sondern nur mit einer Bestätigung, dass wir einen Antrag auf eine greencard gestellt haben, der uns für ein paar Monate eine Art Bleiberecht gewährt. In der Summe erwies sich das DMV dann aber ausnahmsweise mal als kompetent und konnte sogar das Formular vor Ort verifizieren und musste es nicht einmal in Kopie nach Richmond schicken. Pending application heißt aber dann eben auch limited duration für die Driving License. Für die nächsten 12 Monate dürfen CIRF nun wieder Auto fahren ... und dann wieder zum DMV, mit sicher ein erneut anderen Satz Papieren…