Freitag, 6. April 2012

Jet-Crash in Virginia Beach

Am Karfreitag 2012 wurden CIF daran erinnert, wo sie derzeit wirklich wohnen. Im nur wenige Meilen von Norfolk entfernten Virginia Beach stuerzte ein Kampfjet der US-Navy mitten in dicht besiedeltem Gelaende ab und wie durch ein Wunder gab es beim Absturz der F/A-18D Hornet keine Toten und das obwohl der Jet in einen Wohnkomplex mit rund einhundert Bewohnern stuerzte. Der Absturz ging innerhalb kuerzester Zeit weltweit durch die Medien und selbst die Berichterstattung hier in den USA zeigt, dass es auch in Amerika kritische Stimmen gegenueber dem US-Militaer gibt. (Bericht der Huffington Post ueber den Absturz: http://www.huffingtonpost.com/2012/04/06/navy-f-18-crash_n_1408536.html)
Gluecklicherweise sind weder CIF noch irgendwelche Bekannten von ihnen direkt von dem Absturz und seinen Folgen betroffen, doch bleibt natuerlich die Frage, wo CIF derzeit wirklich wohnen? Norfolk ist die groesste Marinebasis der Erde und nimmt man die Oceana Naval Air Base sowie die weiteren US-Militaereinrichtungen der Region hinzu, bleibt festzustellen, dass CIF derzeit inmitten einer der groessten Agglomerationen des Militaers auf der Erde wohnen. Nimmt man all die Militaereinrichtungen zusammen, die innerhalb eines Radius von nur wenigen Meilen um CIFs Haus liegen, kommt man ohne Schwierigkeiten zu der Schlussfolgerung, dass in diesem Umkreis mehr Militaerangehoerige stationiert sind, als es bei der Bundeswehr ueberhaupt Soldaten gibt. Natuerlich war dies CIRF bis zu einem gewissen Grade bewusst, als sie sich entschieden haben, in diese Region zu ziehen, doch ein Ereignis wie der Absturz vom Karfreitag laesst es einfach wieder ueberdeutlich werden, auch wenn es im Alltag vielleicht von CIF nicht einmal mehr wahrgenommen wurde.
C und I haben beide als Jugendliche Jet-Abstuerze in unmittelbarer Naehe ihrer Wohnorte erlebt und wie bei diesen bleibt auch heute abzuwarten, was die Untersuchung der Ungluecksursache letztendlich als Resultat erbringen wird. Doch eines steht bereits jetzt ohne Zweifel fest, und zwar, dass es bei einer Air-Base in der Groesse der Oceana Naval Air Station inmitten eines dicht besiedelten Gebietes nahezu zwangslaeufig frueher oder spaeter zu solch einem Crash kommen muss und zwar vor allem, wenn es sich bei den dort stationierten Staffeln u.a. um Ausbildungsstaffeln handelt, die fuer die Flugausbildung von Kampfpiloten zustaendig sind.
Die wirkliche Frage, die sich CIF daher stellen ist weniger, warum es zu einem solchen Unfall kommen konnte, oder warum solche Ausbildungsstaffeln nicht in den weiten unbesidelten Raeumen der USA stationiert sind, und warum kein Aufschrei durch die Bevoelkerung geht? Wenn man allerdings sieht, dass das US-Militaer aus rund 1,5 Millionen aktiven Soldaten und 1,1 Millionen Reservisten besteht und ueber einen Jahresetat von 649 Milliarden US$ im Fiscal Year 2012 verfuegen kann, dann fragen sich CIF erneut, wie die Schwerpunktsetzungen in der US-Gesellschaft liegen? Nicht zu Unrecht wird im Bezug auf die Schweiz gerne die Frage nach der Armee mit dem Statement beantwortet, dass die Schweiz keine Armee hat, sondern eine Armee ist – vielleicht sollte dieses man dieses Statement auch einmal mit Bezug auf die USA ueberdenken und damit im Bezug auf ein Land, dass sich vor nicht einmal 200 Jahren mit der Monroe-Doktrin das Ziel gesetzt hatte, sich aus den Konflikten der Alten Welt herauszuhalten, um eine friedliche Entwicklung des noch jungen Staatsgebildes zu ermoeglichen.