Budget Carrier oder eben Billigflieger sind in den USA mit Sicherheit mindestens so verbreitet wie in Deutschland und für Norfolk heisst dies eigentlich fast immer Soutwest Airlines. Immerhin ist der Service nicht ganz so rudimentär wie bei den europäischen Pendants und das Gepäck noch im Preis enthalten, aber ansonsten gibt es doch einige Parallelen, wie z.B. die freie Sitzplatzwahl - in anderen Worten das Gedränge um die halbwegs akzeptablen Plätze oder die reine Internetbuchung. Southwest fliegen heisst zugleich aber auch jede Menge Flughäfen kennenzulernen. Das System funktioniert wie ein Busnetz und ein Flug von A nach B beinhaltet oft genug noch Zwischenstops in C, D oder eben auch noch E und F – zum Glück meistens ohne das Flugzeug zu wechseln. Einer der Stops auf Is Weg nach San Diego war Las Vegas und ab Chicago war es ungefähr so, wie im Billiglieger zwischen Deutschland und Mallorca. Leicht angetüddelte Männer um die 30 auf dem Weg in den Partyurlaub. Die Bordcrew meinte auch noch extra lustig sein zu müssen und lieferte neben der Erklärung von Sicherheitsgurten etc. Gymnstikprogram und mehr oder minder intelligente Witze, eben Animation von der ersten Minute des All-Inclusive Erlebnisses. Ein zweifelhaftes Vergnügen, das allerdings tiefe Einblicke in bestimmte Bereiche der US-Gesellschaft ermöglichte. Ok, bei dem Preis nimmt man das eben hin und zieht sich irgendwie in sein Buch zurück und versucht von dem Gegröle aus dem Heck des Flugzeuges so wenig wie möglich mitzubekommen. Der frenetische Applaus nach der Landung gibt einem immerhin das untrügliche Signal in Vegas angekommen zu sein.
Die Beinfreiheit ist zwar besser als in den meisten europäischen Billigfliegern, aber im Gepäck verlieren ist es dann doch auch wieder europäischer Standard, d.h. I erreichte sein Ziel mal wieder ohne selbiges.
