Montag, 23. November 2015

Solaranlage

Da in Virginia so schön die Sonne scheint, haben CI schon länger darüber nachgedacht, die Investition zu tätigen und eine Solaranlage aufs Dach setzen zu lassen. Zunächst musste aber erst das Dach erneuert werden, was nach einem leichten Wasserschaden in einem der Closets, d.h. der US typischen Einbauschränke, und einer vorübergehenden Reparatur vom Dachstuhl aus, im Herbst 2015 in die Tat umgesetzt wurde.

Dach muss man als drei überlappenden Lagen Roofshingles verstehen (also irgendwie Pappe die aussieht wie geteerte mit Steinchen besetzte Dachfliesen – heute etwas aufwendiger gestaltetet als die Variante, die vor 15 Jahren auf das Dach gekommen war). Dazu kommen dann zwei dünne Lagen Untermaterial, unendlich viele Nägel und fertig. Knapp acht Stunden Arbeit für eine Truppe offensichtlich versierter Latinos, mit einem Mittelsmann der gut Englisch spricht und einem amerikanischen Vorarbeiter. Bei der Firma handelte es sich dann immerhin um eine wirkliche Dachdeckerei und nicht einen der vielen universellen Handwerkerservicefirmen, die neben allem möglichen anderen eben auch Dächer decken.

Der Dachstuhl ist weiterhin nicht isoliert (das passiert nach Virginia-Standard in der Holzdecke, d.h. anstatt das Dach selbst zu isolieren ist die Decke zwischen oberstem Stockwerk und Dachboden irgendwie isoliert) aber dafür jetzt doppelt belüftet, was es vielleicht etwas weniger heiß dort oben werden lässt, wenn die Sonne ihre gefühlten 200 Tage im Jahr aufs Dach scheint, was natürlich für die Solaranlage genau das richtige ist.

CIRF machen jetzt also ihren eigenen Strom und speisen diesen ins Dominion Power Netz ein und können selbigen dann im Laufe des Jahres nutzen. Konkret handelt es sich um ein sogenanntes net-metering Modell, d.h. der Stromzähler läuft ab sofort in zwei Richtungen und es wird nur der Strom berechnet, der am Ende des Jahres netto verbraucht worden ist, d.h. die Differenz zwischen Verbrauch und Eigenproduktion.

Die Anlage besteht aus koreanischen Solarpanels und einem deutschen Solarinverter und dank der in Virginia geltenden Regelungen ist die Leistung auf 3kw Nominalleistung begrenzt, da Solaranlagen nur so ausgelegt sein dürfen, dass sie nicht mehr Strom produzieren als der entsprechende Haushalt über das Jahr verteilt verbraucht.

Ob sich diese Investition letztendlich langfristig rein kaufmännisch lohnen wird, wissen CIRF nicht sicher, denn leider konnte aufgrund dieser Regelungen die Anlage nicht so ausgelegt werden, dass Strom an die Stromwerke verkauft werden würde. Energy friendly Virginia gibt es leider nicht und in dem ach so marktwirtschaftlich orientierten Virginia kann sich Dominion Power weiter in aller Ruhe als Monopolist verhalten. Genügend große Wahlkampfspenden sichern offensichtlich die Interessen eines Monopols. Immerhin sieht es auf dem Federal Level ein klein wenig ökofreundlicher aus und das Federal Government belohnt die Investition in regenerative Energie immerhin mit einem Tax Credit in Höhe von 30% der Investitionskosten. Da es sich um einen Tax Credit handelt und nicht um eine direkte Subvention werden allerdings nur diejenigen Anlagen gefördert, die von Hauseigentümern errichtet werden, die eine genügend große Steuerschuld haben, um 30% der Anlagekosten von ihren Steuern abziehen zu können.

R, die eher in der 1. Etage wohnt, freut sich ebenfalls über die neue Anlage, denn nun kann der Airconditioner im Sommer öfter eingeschaltet werden – vielleicht schon bei 25°C. I wird natürlich den Prozess der heimischen Energieerzeugung übers Internet detailliert begleiten und zusätzliche Stromverbraucher nur dann „zulassen“, wenn die Anlage genügend erzeugt hat, aber das ist ja auch im Sinne der Umwelt, und die war ja nur letztendlich auch einer der Hauptgründe für die Anlage.