Es ist Winter in Virginia und damit entgegen allen Erwartungen richtig kalt. Zugefrorene Pfuetzen, Eiskratzen auf dem Auto, eine Heizung, die nur mit Muehe gegen die Aussentemperaturen anhalten kann, und ein Wetter, bei dem Motorradfahren wirklich nur noch eine Fortbewegung ist und kein Vergnuegen mehr. Naechtliche Tiefsttemperaturen von ca. -10 Grad Celsius und Tageshoechstwerte von -6 Grad sind fuer CIRF zwar durchaus eine gewohnte Situation, aber eben doch nicht so ganz das, was man in den Suedstaaten der USA erwarten wuerde. Doch halt, das Wetter hier an der Muendung der Chesapeake Bay in den Atlantik zeigt sich doch wieder von der inzwischen vertrauten Seite. Kaum, dass es mal fuer ein paar Tage so kalt geblieben ist, kommt die naechste Warmfront und so konnten C&I heute bei fast 20 Grad Celsius zum erstenmal wieder die Gartenliegen auspacken und am Nachmittag fuer ein paar Stunden die Sonne geniessen waehrend F all seine Fahrzeuge ausprobieren wollte.
Eins hat sich damit in dem Jahr mehr als deutlich erwiesen, die Durchnschnittstemperaturen moegen zwar durchaus der moderaten Seite zuzurechnen sein, die unerwarteten und kurzfristigen Temperaturspruenge in beide Richtungen sind es keinesfalls. Temperaturspruenge von mehr als 20 Grad Celsius in ca. 24 Stunden sind fuer CIRF immer wieder ueberraschend und manchmal auch nicht so ganz einfach zu ertragen. Da reicht ein Jahr Eingewoehnungszeit offensichtlich keinesfalls aus, um das ohne weiteres wegstecken zu koennen.
Heute war wieder der alljaehrliche Neujahrsempfang fuer die deutsche Community hier in der Tidewater Region im Nato-Hauptquartier. Dieses Jahr bei strahlend schoenem Wetter, so dass ein Teil der Kinder die Gelegenheit nutzte, um auf den Gruenflaechen im Gelaende des Hauptqurtiers Ball zu spielen. Fuer CIRF einer der Punkte, an denen es wirklich deutlich wurde, was es heisst, seit mehr als Jahr und Tag im Ausland zu wohnen. Nicht nur, dass CIRF jetzt einmal alle Jahreszeiten miterlebt haben, sondern auch ein Punkt immer mal wieder zu reflektieren, was denn so genau vor einem Jahr stattgefunden hat. Die Erinnerung faengt bereits langsam an zu verwischen und so hilft denn manchmal auch nur noch dieser BLOG, dass CIRF sich daran erinnern koennen, wie sie denn im Detail in dieser Gegend ansaessig geworden sind, wann denn zum Beispiel der Jahrestag der ersten Fortbewegung im eigenen Auto war, wann sich CIRF zum erstenmal das Haus angesehen haben, in dem sie jetzt wohnen, wann die vielen notwendigen buerokratischen Schritte, die zu ueberstehen waren, sich denn jaehren etc. Vielleicht ist an der Aussage eines befreundeten Kollegen von I durchaus was dran, dass man nach einem Jahr erst so richtig in einer neuen Umgebung angekommen ist, naemlich genau dann, wenn man sich jeden Tag erneut fragen kann, was man eigentlich vor einem Jahr an diesem Tag im Kalender gemacht hat.