Die derzeitige weltweite oekonomische Krise verschont selbstverstaendlich gerade die internationale Transportbranche nicht. Containerschiffe liegen auf oder werden verschrottet, in den Importhaefen warten zehntausende Autos auf nicht vorhandene Kaeufer, die in den verangenen Jahren stets angestiegenen Umschlagzahlen der Seehaefen weltweit stagnieren oder sind sogar ruecklaeufig und die Charterraten scheinen geradezu ins Bodenlose zu fallen. Allein im Hamburger Hafen sollen fast 20 Containerschiffe aufgelegt sein und auf bessere Zeiten fuer die Branche hoffen oder schlimmstenfalls auf die Abwrackwerft warten; weltweit sind es offensichtlich ca. 200 der knapp ueber 6000 Containerschiffe, die dieses Schicksal teilen.
Doch was hat all dies mit CIRF zu tuen, ausser dass es fuer I moeglicherweise ein interessantes Studienprojekt sein koennte? Nein, weitaus mehr, denn CIRF haben das spuelmaschinenlose Zeitalter beendet und nach vielem Nachdenken endlich einen Weg gefunden, wie denn solch ein Geraet noch in die recht voll belegte Kuechenzeile hineinzubekommen ist, ohne dafuer einen Schrank zu opfern. Mit Ruecksicht auf die skizzierte Lage auf dem Weltschiffahrtsmarkt haben CIRF dann nicht etwa irgendeine beliebige Spuelmaschine eines amerikanischen Herstellers gekauft, sondern wie schon bei Waschmaschine, Trockner und Motorrad zuvor ein Produkt, das die lange Seereise ueber den Atlantik an Bord eines Containerschiffes ueberstehen musste. Wenn moeglicherweise demnaechst hier in der Chesapeake Bay also nicht nur Massengutschiffe auf Reede liegen, die auf Kohle warten, sondern auch hier die ersten Conatinerschiffe aufgelegt werden sollten, muessen sich CIRF immerhin nur wenige Gedanken darueber machen, dass sie moeglicherweise mit daran Schuld sein koennten.
Ok, ob es denn wirklich nur die Ruecksicht auf die notleidende Weltschiffahrt war, die CIRF bislang jetzt schon mehrmals dazu gebracht hat, statt US-Produkten europaeische Marken fuer groessere Investitionen zu bevorzugen, ist vielleicht etwas arg einseitig betrachtet. Spaetestens ein genaueres Studium der Funktionsprinzipien amerikanischer Waschmaschinen sorgt schnell dafuer, dass man gerne zum Sponsor der Schiffahrt wird. Bedienungsanleitungen, die einen dazu auffordern, vor der Benutzung der Spuelmaschine dreckiges Geschirr und Toepfe grob abzuwaschen, damit dieses dann anschliessend in der Maschine auch wirklich sauber werden kann, sind irgendwie nicht gerade ermutigend. Dann doch lieber eine europaeische Maschine, die auch tatsaechlich abwaschen kann, und damit direkt dazu beitragen, dass vielleicht ein Containerschiff dem Schicksal des Aufliegens entgeht. Nicht zu vergessen, dass die europaeische Variante gegenueber dem amerikanischen Durchnschnittsmodell weniger als die Haelfte Wasser und Strom verbraucht – koennt also eine spannende Oekobilanz werden zu bewerten, wie lange wir jetzt die neue Spuelmaschine betreiben muessen, bis wir auch aus oekologischer Perspektive ihren Kauf trotz globalem Transport rechtfertigen koennen.