Dass die olympischen Winterspiele im
russischen Sotschi mit Sicherheit nicht unkritisch zu betrachten und im
wesentlichen eine riesige Propagandamaschine für Putins Russland sind, kann
natürlich auch von CIRF nicht übersehen werden, aber darauf dann gleich in
einer Form zu reagieren, die an die besten Tage des Kalten Krieges erinnert,
ist dann doch nur schwer zu verstehen. Im Prinzip gibt es nur zwei Punkte, über
die hier in den USA berichtet wird: Auf der einen Seite natürlich , wie die USA
nahezu selbstverständlich davon ausgehen, nicht nur als siegreiche Mannschaft
dazustehen, sondern dass dies für das auserwählte Land und seine Sportler schon
fast eine Selbstverständlichkeit ist, und auf der anderen Seite wie Russland
und sein System nahezu automatisch mit der Olympiade scheitern müssen. Der
Sport selbst steht dabei eher völlig im Hintergrund, hier wird der Kampf der
Systeme zelebriert, wobei es eindeutig ist, welches System das einzig richtige
ist.
Als nahezu absurd erscheint CIRF dann vor
allem die Empörung darüber, dass Russland es weitgehend abgelehnt hat,
Sicherheitskräfte der USA zur Sicherung der Spiele nach Sotschi zu lassen.
Nicht nur, dass die USA sich in den vergangenen Jahren selber nicht unbedingt
als fähig erwiesen haben, Terroranschläge besser zu verhindern als Russland
(von 9/11 bis zum Boston Marathon), sondern ebenso stellt sich CIRF die Frage,
ob Russland diese Hilfe wirklich sinnvoll brauchen könnte. Wenn eines derzeit
in Russland nicht in Frage stehen dürfte, dann ist es die Verfügbarkeit eines
schlagkräftigen Polizeiapparates. Und zudem haben sie Edward Snowden.
Na ja, wenn denn die Russen die diversen
amerikanischen Sicherheitsdienste schon nicht haben wollen, dann kreuzen
immerhin zwei Schiffe der US Navy im Schwarzen Meer, wenn auch außerhalb der
Hoheitsgewässer. Seit wann allerdings eine Lenkwaffenfregatte dazu qualifiziert
ist, ggf. Sportler evakuieren zu können oder gegen Terroristen eingesetzt zu
werden, ist CIRF nicht bekannt. Hier fehlt CIRF dann eindeutig die
offensichtlich im Pentagon vorhandenen Kenntnisse und Einsichten. An sich
schade, dass das Schlachtschiff USS WISCONSIN hier in Norfolk inzwischen nur
noch ein reines Museumsschiff ist. Als Mittel dieser Art amerikanischer
Diplomatie wäre es auf jeden Fall noch zu gebrauchen gewesen. Die Nutzbarkeit
schwerer Überwasserstreitkräfte im Kontext von Bürgerkriegen ist ja schließlich
oft genug in der Geschichte bewiesen worden und sei es nur bei der Beschießung
der spanischen Stadt Almeria am 31. Mai 1937 durch die deutsche Kriegsmarine.
Dies Konzept ließe sich vielleicht ja auch im ‚Krieg gegen den Terror’
einsetzen...
Ach ja, wo wir schon bei Deutschland sind:
CIRF hoffen natürlich mit dem Team USA für eine Medaille im Zweierbob. Die
Chancen stehen scheinbar nicht schlecht und das Team scheint mit überlegenem
technischen Material, an den Start zu gehen. Technik ist ja schon oft genug und
noch immer das gewesen, was den Vorsprung der USA gegenüber anderen Nationen
gesichert hat. Einziger kleiner Schönheitsfehler vielleicht, dass auf der Nase
des Bobs das Firmenzeichen der Firma zu sehen ist, die diesen Bob (mit) entwickelt
hat: das wohlbekannte Zeichen eines weltweit verbreiteten Autokonzernes, der
gerade für seine Innovation ‚Made in USA’ bekannt ist: BMW.
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