Mittwoch, 7. Mai 2014

Outer Banks

CIRF waren schon diverse Male auf den Outer Banks und haben sich den Wind um die Ohren blasen lassen. Diese langgestreckte, grösstenteil vor der Küste von North Carolina gelegene, Inselkette ist nicht gerade besonders breit und hat an der Atlantikseite kilometerlangen Strand und leider auch ziemlich endlos eintönige Ferienhäuser mit monumentalen Brückenkonstruktionen über die Dühne und zum Bodden besser gesagt Backwater hin Grasmarsch.


Jedes Jahr formiert sich ein Teil der Küstenlinie neu, denn die Stürme und Hurricanes verlegen hier und da ein paar zehntausend Kubikmeter Sand und bedecken dabei auch gerne einmal lange Abschnitte der einzigen Strasse, untergraben Brückenpfeiler oder versanden den schiffbaren Zugang zum Boddengebiet. Der typische amerikanische Outer Banks Hausbesitzer versucht dann regelmässig sein Anrecht auf Strand und Zugang neu geltend zu machen und dabei dürfen dann die restlichen Steuerzahler neue Strassen, neue Brücken, wochenlanges Ausbaggern und dergleichen mehr mit bezahlen. Wie war das doch, dass der typische Amerikaner Wert darauf legt, dass möglichst alles in Privatregie betrieben werden sollte und bitte am Besten keinerlei Infrastruktur über Steuern finanziert werden sollte? (Ach nein, das gilt ja nur, wenn es um öffentlichen Nahverkehr, Universitäten, Krankenhäuser und Kindergärten geht. Zufahrtstrassen zu Ferienhäusern, die in der Saison locker mal eben mehrere tausend Dollar Miete die Woche kosten sind von diesem Konzept natürlich ausgenommen. Man braucht sich da ja auch keine Gedanken darüber zu machen, dass ein einkommensschwacher Amerikaner sich auf die faule Haut legen könnte...)

 


Zum Osten endloses Meer
entlang der Kueste endlose Haeuser
Zu CIRFs Verwunderung werden aber weiter neue Häuser in die Dühnen gebaut und somit auch die wenigen verbleibenden natürlich bepflanzten Puffer zerstört. Zu CIRFs Freude brüten aber ausreichend Schildkröten und bedrohte Vögel an der Küstenlinie, dass wenigstens im Frühjahr das Off-Road-Driving in grossen Gebieten durch die National Parks and Seashore Verwaltung verboten ist.

Im Herbst 2013 unternahmen CIRFwieder einen Ausflug in das Haus von Freunden in Corolla und dabei entstanden die eingefügten Familienfotos. Meist erwischen sie einen ziemlich windigen Tag, einen Tag gut zum Standspielen und einen Regentag. Vielleicht kann im Juni auch endlich einmal gebadet werden, denn im April ist es noch zu kalt und im Oktober war die See einfach zu aufgewühlt.


Die Rückfahrt durch das ländliche NC führt an diversen Obst- und Gemüseständen vorbei, bei denen es sich sowohl um den Verkauf von Produkten aus dem erweiterten Garten des Mobil-Home handeln kann, als auch um kommerzielle Landwirtschaft einer Grössenordnung, die jeder Europaer nur als Agrarindustrie bezeichnen würde, die hier aber noch locker als regionale landwirtschaftliche Kleinbetriebe gelten. RF machten eine Pumpkin-Fahrt per Trecker zum Pumpkin Patch. Im Preis war sogar je ein Kürbis für die herbstliche Gartendeko inbegriffen, dafür hätte ein Glas Marmelade (aus den Appalachen importiert) im zugehörigen Laden jedoch gleich über 6$ gekostet.


 
Die weniger Häuser entfernt gelegene Kleinbrauerei erwies sich zwar ebenfalls als hoffnungslos überteuert, hatte dafür aber immerhin gut schmeckende Kürbisleberwurst, was CIRF nicht mehr sonderlich verwunderte, als sie feststellte, dass dieser Betrieb fest in bayerischer Hand ist. (Bayern + North Carolina = Bier und Leberwurst + Kürbis, unerwarteterweise eine recht interessante Kombination)