der
offizielle Titel der Einrichtung lautet übrigens:
Gästehaus der
Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen
Beziehungen der Goethe-Universität
CIF
haben es in Frankfurt auf den ersten Blick eigentlich ganz nett
angetroffen, die Zimmer sind groß, der Garten riesig und nur die
Küchenzeile etwas dürftig.
Zwei Herdplatten, kein Ofen, einfacher
Kühlschrank und in den Schränken eine einfach Grundausstattung (3
Leute, 6 Teller) aber nichts von den Vormietern mehr drin (Gewürze,
Utensilien etc.). Also musste alles außer dem Standardprogramm noch
besorgt werden, denn soweit ging die Gastfreundschaft nicht, dass der
Kühlschrank wenigstens mit dem Nötigsten für den ersten Tag
ausgestattet gewesen wäre. Leider zeigen auch die ersten Nächte,
dass die Betten ziemlich durchgelegen sind und man dauerhaft so ganz
ohne Sofa eigentlich doch nicht leben möchte.

Die
Umgebung, d.h. die doch recht noble Wohngegend, ermöglicht es I,
seinem Kind einen Crashkurs in modernsten teuren Fahrzeugen zu geben
(reguläre Porsches fallen kaum auf und auch Ferraris, Maseratis etc.
müssen an der Straße parken, weil es zwar zum Auto aber nicht mehr
zum Parkplatz in diesem Stadtviertel gereicht hat). Auch die
Baumaterialien an den umgebenden Baustellen zeugen von Qualität und
Wohlstand sowie teilweise auch vom Geschmack der Hausinhaber.
Ganz
nebenbei dann noch die Anmerkung, dass es sich bei dem Gästehaus um
die von Hermann Muthesius für die Frankfurter Bankiersfamilie Hauck
im Jahre 1932 erbaute Villa handelt, die nach dem Krieg von den
Amerikanern beschlagnahmt wurde und dann für Jahrzehnte als Wohnsitz
des amerikanischen Oberkommandierenden gedient hat bevor sie zum
Gästehaus der Universität umgenutzt wurde. Frankfurter Architekturkunde Teil I.
CIF
entdecken Bockenheim und erliefen sich die geschicktesten Wege zu
Schule und Sportverein, Bäckern, Schlachtern, Supermärkten und
dergleichen und testen aus, wo der Kaffee am besten schmeckt. Bisher
hat eine Kaffeerösterei die besten Chancen, allerdings ist der Ort
eher warmwettertauglich, da kein Innenraum-Café dazugehört, sondern
im nett dekorierten Hof getrunken wird, abzuwarten wie es dort mit
den Heizstrahlern wird.
Bisher
haben CIF einen Ausflug auf den Flohmarkt am Mainkai gemacht, eine
S-Bahnreise zur Saalburg / an den Limes und eine große Shoppingmall
aufgesucht - zur Erwerbung von Schulmaterial und einem kleinen Ofen.
F hat mit seinen Großeltern den Zoo besucht und war im Senkenberg
Museum und zudem hat er einen Tag mit seiner Klasse in der Kinderuni
der Goethe-Uni verbracht. C hat ihn dort begleitet, um gleich auch
die Lehrerin, die Klasse und das umgebaute I.G.-Farbe-Haus kennen zu
lernen.
(Frankfurter Architekturkunde Teil II: Das ehemalige
I.G.-Farben-Haus, auch Poelzig Ensemble genannt, wurde als
Zentralverwaltung der I.G.-Farben zwischen 1928 und 1931 erbaut. 1945
wurde es zum amerikanischen Hauptquartier in Deutschland und
Dienstsitz von Gen. Dwight D. Eisenhower als Oberkommandierenden. Ab
1952 dann auch der Sitz der Europazentrale der amerikanischen
Streitkräfte bevor seit 1996 die Goethe Universität Gebäude und
Gelände übernommen hat. Kurz gesagt, CIF wandeln recht eng auf den
Spuren der amerikanischen Nachkriegsgeschichte in Deutschland und
dann auch gleich auf der Ebene des Oberkommandierenden.
Ausführlichere Infos zum I.G.-Farben-Haus bzw. Poelzig Ensemble
finden sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/I.G.-Farben-Haus)