Mittwoch, 3. September 2014

Frankfurt Gästehaus


der offizielle Titel der Einrichtung lautet übrigens:
Gästehaus der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität


CIF haben es in Frankfurt auf den ersten Blick eigentlich ganz nett angetroffen, die Zimmer sind groß, der Garten riesig und nur die Küchenzeile etwas dürftig.
Zwei Herdplatten, kein Ofen, einfacher Kühlschrank und in den Schränken eine einfach Grundausstattung (3 Leute, 6 Teller) aber nichts von den Vormietern mehr drin (Gewürze, Utensilien etc.). Also musste alles außer dem Standardprogramm noch besorgt werden, denn soweit ging die Gastfreundschaft nicht, dass der Kühlschrank wenigstens mit dem Nötigsten für den ersten Tag ausgestattet gewesen wäre. Leider zeigen auch die ersten Nächte, dass die Betten ziemlich durchgelegen sind und man dauerhaft so ganz ohne Sofa eigentlich doch nicht leben möchte.


Die Umgebung, d.h. die doch recht noble Wohngegend, ermöglicht es I, seinem Kind einen Crashkurs in modernsten teuren Fahrzeugen zu geben (reguläre Porsches fallen kaum auf und auch Ferraris, Maseratis etc. müssen an der Straße parken, weil es zwar zum Auto aber nicht mehr zum Parkplatz in diesem Stadtviertel gereicht hat). Auch die Baumaterialien an den umgebenden Baustellen zeugen von Qualität und Wohlstand sowie teilweise auch vom Geschmack der Hausinhaber.

Ganz nebenbei dann noch die Anmerkung, dass es sich bei dem Gästehaus um die von Hermann Muthesius für die Frankfurter Bankiersfamilie Hauck im Jahre 1932 erbaute Villa handelt, die nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt wurde und dann für Jahrzehnte als Wohnsitz des amerikanischen Oberkommandierenden gedient hat bevor sie zum Gästehaus der Universität umgenutzt wurde. Frankfurter Architekturkunde Teil I.

CIF entdecken Bockenheim und erliefen sich die geschicktesten Wege zu Schule und Sportverein, Bäckern, Schlachtern, Supermärkten und dergleichen und testen aus, wo der Kaffee am besten schmeckt. Bisher hat eine Kaffeerösterei die besten Chancen, allerdings ist der Ort eher warmwettertauglich, da kein Innenraum-Café dazugehört, sondern im nett dekorierten Hof getrunken wird, abzuwarten wie es dort mit den Heizstrahlern wird.

Bisher haben CIF einen Ausflug auf den Flohmarkt am Mainkai gemacht, eine S-Bahnreise zur Saalburg / an den Limes und eine große Shoppingmall aufgesucht - zur Erwerbung von Schulmaterial und einem kleinen Ofen. F hat mit seinen Großeltern den Zoo besucht und war im Senkenberg Museum und zudem hat er einen Tag mit seiner Klasse in der Kinderuni der Goethe-Uni verbracht. C hat ihn dort begleitet, um gleich auch die Lehrerin, die Klasse und das umgebaute I.G.-Farbe-Haus kennen zu lernen.
(Frankfurter Architekturkunde Teil II: Das ehemalige I.G.-Farben-Haus, auch Poelzig Ensemble genannt, wurde als Zentralverwaltung der I.G.-Farben zwischen 1928 und 1931 erbaut. 1945 wurde es zum amerikanischen Hauptquartier in Deutschland und Dienstsitz von Gen. Dwight D. Eisenhower als Oberkommandierenden. Ab 1952 dann auch der Sitz der Europazentrale der amerikanischen Streitkräfte bevor seit 1996 die Goethe Universität Gebäude und Gelände übernommen hat. Kurz gesagt, CIF wandeln recht eng auf den Spuren der amerikanischen Nachkriegsgeschichte in Deutschland und dann auch gleich auf der Ebene des Oberkommandierenden. Ausführlichere Infos zum I.G.-Farben-Haus bzw. Poelzig Ensemble finden sich unter: http://de.wikipedia.org/wiki/I.G.-Farben-Haus)